Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Schülerinnen und Schüler,

gibt es einen gerechten Krieg? Was sind Liebe, Verrat, Freundschaft? Gibt es einen idealen Staat? Tiefgreifende Fragen wie diese beschäftigen die Menschheit schon seit tausenden von Jahren. Sie alle haben miteinander gemein, dass wir sie nie abschließend beantworten können.

Heute – in Zeiten eines rasanten gesellschaftlichen Wandels und großer Herausforderungen – ist es besonders wichtig, uns darüber Gedanken zu machen, was Krieg, Freundschaft, Demokratie oder Freiheit für uns bedeuten. Dabei kann uns ein Blick in die Antike helfen. Denn die großen Denkerinnen und Denker der Antike haben sich den großen Menschheitsfragen in herausragender Weise angenähert. In altgriechischer und lateinischer Sprache schrieben sie zeitlose, universelle Thesen nieder, von denen wir heute besonders viel lernen können. Daher braucht es Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Alten Sprachen, die sich den wichtigsten Texten der Antike mit Neugierde, Kreativität und der nötigen Sprachkompetenz widmen – und es braucht einen geeigneten Rahmen, der diese Auseinandersetzung mit der Antike fördert.

Daher ist der Wettbewerb Certamen Carolinum in seinem nunmehr 40. Wettbewerbsjahr ein großer Gewinn für uns als Gesellschaft. In beeindruckender Kontinuität erdenken die Verantwortlichen jährlich neue reizvolle Wettbewerbsthemen, die Schülerinnen und Schüler zur intensiven Auseinandersetzung mit der Antike herausfordern. Ebenso beeindruckend sind die Vielfalt und Originalität der von den Finalistinnen und Finalisten selbst gewählten Vortragsthemen.

Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträgerinnen und Preisträger! Mit Ihrem Erfolg beweisen Sie: die Alten Sprachen sind nicht veraltet, sondern zeitlos! Bewahren Sie sich diese Begeisterung am Schatz der antiken Texte – denn damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag dazu, dass wir als Gesellschaft Antworten auf die großen Fragen der Menschheit finden!

Vielen Dank an die engagierten Lehrkräfte, die bei ihren Schülerinnen und Schülern diese Begeisterung geweckt haben, sowie an die Organisatoren und Förderer des Wettbewerbs für ihren langjährigen Einsatz. Dorothee Feller

Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen