Heute leben wir in Zeiten, die oft als Krisen- oder Wendezeiten bezeichnet werden. Kriege, Migration, die rasende Entwicklung der KI und social-media-Trends, die Folgen der Coronapandemie, Gewaltakte gegenüber Frauen drängen in unseren Alltag und fragen uns an. Krisen sind Wendepunkte, die von den Menschen Antworten und verantwortungsvolles Handeln verlangen.

So verwundert es auch nicht, dass gerade diese genannten Entwicklungen von den diesjährigen Endrundenteilnehmenden des Certamen Carolinum ausgehend von antiken Texten in ihren Finalvorträgen thematisiert worden sind.

In besonderer Weise gelang dies Philip Grawe vom Beethoven-Gymnasium in Bonn.

Weiterlesen: Philip Grawe vom Beethoven-Gymnasium Bonn gewinnt das Certamen Carolinum 2024

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Schülerinnen und Schüler,

gibt es einen gerechten Krieg? Was sind Liebe, Verrat, Freundschaft? Gibt es einen idealen Staat? Tiefgreifende Fragen wie diese beschäftigen die Menschheit schon seit tausenden von Jahren. Sie alle haben miteinander gemein, dass wir sie nie abschließend beantworten können.

Heute – in Zeiten eines rasanten gesellschaftlichen Wandels und großer Herausforderungen – ist es besonders wichtig, uns darüber Gedanken zu machen, was Krieg, Freundschaft, Demokratie oder Freiheit für uns bedeuten. Dabei kann uns ein Blick in die Antike helfen. Denn die großen Denkerinnen und Denker der Antike haben sich den großen Menschheitsfragen in herausragender Weise angenähert. In altgriechischer und lateinischer Sprache schrieben sie zeitlose, universelle Thesen nieder, von denen wir heute besonders viel lernen können. Daher braucht es Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Alten Sprachen, die sich den wichtigsten Texten der Antike mit Neugierde, Kreativität und der nötigen Sprachkompetenz widmen – und es braucht einen geeigneten Rahmen, der diese Auseinandersetzung mit der Antike fördert.

Daher ist der Wettbewerb Certamen Carolinum in seinem nunmehr 40. Wettbewerbsjahr ein großer Gewinn für uns als Gesellschaft. In beeindruckender Kontinuität erdenken die Verantwortlichen jährlich neue reizvolle Wettbewerbsthemen, die Schülerinnen und Schüler zur intensiven Auseinandersetzung mit der Antike herausfordern. Ebenso beeindruckend sind die Vielfalt und Originalität der von den Finalistinnen und Finalisten selbst gewählten Vortragsthemen.

Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträgerinnen und Preisträger! Mit Ihrem Erfolg beweisen Sie: die Alten Sprachen sind nicht veraltet, sondern zeitlos! Bewahren Sie sich diese Begeisterung am Schatz der antiken Texte – denn damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag dazu, dass wir als Gesellschaft Antworten auf die großen Fragen der Menschheit finden!

Vielen Dank an die engagierten Lehrkräfte, die bei ihren Schülerinnen und Schülern diese Begeisterung geweckt haben, sowie an die Organisatoren und Förderer des Wettbewerbs für ihren langjährigen Einsatz. Dorothee Feller

Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen

A Trip to Athens – An Experience for Life

by Matthias Schmid

More than 7,500 years old and 2,500 km away from where I live – for several years, my inner traveller yearned to visit the birthplace of democracy. However, realizing this ambition always seemed out of reach as a young teenager until I was presented with a life-changing opportunity.

Vor den Sommerferien ist zum zweiten Mal der künstlerische Wettbewerbszweig „Antike trifft Kunst“ des Landesschülerwettbewerbs Alte Sprachen NRW gestartet. In diesem Jahr arbeiteten die Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe zu dem Thema „Medusa - eine selbstbestimmte Frau? Das antike Frauenbild im Spiegel der Zeiten“. Dabei übersetzten sie einen Auszug aus Ovids Mythos in eine eigene künstlerische Arbeit. Nachdem im vergangenen Premierenjahr 25 Arbeiten eingegangen waren, stand die Fachjury nun in der altehrwürdigen Aula Carolina in Aachen vor der Herausforderung, 86 künstlerische Erarbeitungen zu sichten und eine erste Bewertung vorzunehmen, bevor sie in einem zweiten Schritt die schriftlichen Reflexionen der Schülerinnen und Schüler zu den eigenen Arbeiten korrigiert. Über dieses enorme Interesse an unserem Wettbewerb freuen wir uns sehr. Wir wünschen allen Teilnehmenden viel Erfolg und freuen uns bereits jetzt darauf, drei Teilnehmende im November in Aachen zum Finale des Wettbewerbs begrüßen zu dürfen.

Lobpreis Kerners oder des Nukleators

Professorem spectabilem doctorem philosophiae Maximilianum Kernerem Aquisgranensem,

cuius vernaculum nomen a nucleo derivatum quasi Nucleator reddi liceat,

hodie praesidem necnon benefactorem fautoremque societatis,

quae Verein zur Förderung der Alten Sprachen in den Schulen vocatur,

defunctum honoribus cunctis dimittere debemus.

 

Den ehrwürdigen Professor, Doktor der Philosophie, Max Kerner aus Aachen,

dessen einheimischen, vom „Kern“ abgeleiteten Namen gewissermaßen als „Nucleator“ wiedergegeben zu werden gestattet sei,

müssen wir heute als Vorsitzenden und gewiss auch Wohltäter und Förderer der Gesellschaft,

die „Verein zur Förderung der Alten Sprachen in den Schulen“ genannt wird,

entlassen, der viele Ehrenstellen durchlaufen hat.

 

Veneremur cernui eum maximasque gratias agamus Kerneri:

Cernite igitur, auditores carissimi, quod nobis cernendum est de eo,

qui ipse maxima cum cura cernere signa temporis

atque eisdem de signis prudentissime decernere possit, ut omnino speremus

eum decreta multis adhuc in orationibus sufficienter longis

maxima cum prudentia simul modo Kerneris esse divulgaturum.

 

Wir wollen tief gebeugt ihn verehren und herzlichst danken dem Kerner:

Nehmt also wahr, verehrteste Hörer, was wir wahrnehmen müssen an dem,

der selbst die Zeichen der Zeit mit größter Sorgfalt wahrzunehmen

und über ebendiese Zeichen äußerst umsichtig zu entscheiden vermag, sodass wir durchaus hoffen,

dass er seine Entscheidungen in noch vielen, hinreichend langen Reden

mit größter Umsicht und zugleich nach Art des Kerners verkünden wird.

 

Tredecim fere per annos quasi praelatus societati nostrae serviens

opera fundata, bursas, aeraria quasi publica universitatesque sibi ita conciliare solebat,

ut fautores fautricesve omnes certaminis Carolini redderentur.

 

Indem er über dreizehn Jahre gewissermaßen als Würdenträger unserem Verein diente,

pflegte er Stiftungen, Förderwerke, Bankhäuser und Universitäten sich solchermaßen gewogen zu machen,

dass sie allesamt zu Förderern oder Förderinnen des Certamen Carolinum wurden.

 

Omnia igitur membra ordinaria una cum reliquis sodalibus praesidii societatis hodierna in synodo praesentia consilium capiant,

ut professor doctor Maximilianus Kerner sive totius Selfkantiae decus

omnibus a tributis annualibus eximatur

membrumque extraordinarium societatis nostri honoris causa creetur!

 

Alle ordentlichen in der heutigen Versammlung anwesenden Mitglieder mögen also zusammen mit den restlichen Genossen des Vereinsvorstands den Entschluss fassen, dass Professor Doktor Max Kerner oder die Zierde des ganzen Selfkants von allen Jahresbeiträgen entpflichtet und zum außerordentlichen Mitglied unserer Gesellschaft ehrenhalber gewählt werde!

Wir freuen uns sehr, neue Jurymitglieder für unseren Wettbewerbszweig „Antike trifft Kunst“ gewonnen zu haben. Wir danken diesen für ihr ehrenamtliches Engagement und schauen gemeinsam gespannt auf das neue Wettbewerbsjahr. Lernen Sie unsere neuen Kollegen hier kennen:

Nach der Evaluation der letztjährigen Endrunde hat der Wettbewerbsvorstand eine neue Wettbewerbsordnung für das Finale des Wettbewerbszweigs „Antike trifft Kunst“ verabschiedet. Mit dieser neuen Ordnung wird der Finalablauf dem des klassischen Zweiges angeglichen. Lesen Sie mehr dazu hier.

In diesen Tagen startet der klassische Zweig des Certamen Carolinum in sein 40. Wettbewerbsjahr. Vor allem die Frage nach der Legitimation eines Tyrannenmordes motivierte die Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme am Landesschülerwettbewerb Alte Sprachen NRW. Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr den Finalistinnen und Finalisten attraktive Preise, wie die Aufnahme in die Studienstiftung des deutschen Volkes e.V. oder wertvolle Reisepreise, in Aussicht stellen dürfen. Allen teilnehmenden Schülerinnen und Schülern sowie den betreuenden Lehrkräften danken wir sehr herzlich für ihr Engagement.

Nun blicken wir gespannt auf den Juni, wenn sich hoffentlich viele Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q1 für den neuen Wettbewerbszweig „Antike trifft Kunst“ anmelden werden. Bitte schauen Sie bei Interesse in die entsprechenden Ausschreibungsunterlagen auf dieser Homepage.

Allen Teilnehmenden beider Wettbewerbszweige wünschen wir viel Erfolg in diesem Jahr.

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

liebe Schülerinnen und Schüler!

Ich freue mich, Ihnen auf diesem Weg die neuen Themen des „Certamen Carolinum – Landesschülerwettbewerb Alte Sprachen NRW 2024“ vorstellen zu dürfen.

Wie gewohnt laden wir alle Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe an den Gymnasien und Gesamtschulen NRWs in den Fächern Latein und Alt-Griechisch herzlich dazu ein, sich ausgehend von einem antiken Text wissenschaftlich mit Fragen unserer Zeit zu beschäftigen. Zudem freuten wir uns sehr, wenn Sie in diesem Jahr talentierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 zu einer Teilnahme motivierten. Eine Auseinandersetzung mit einem unserer vorgeschlagenen Themen (z.B. Martial, Cicero) kann sicherlich auch für diese Adressatinnen und Adressaten von Interesse sein. Belohnen werden wir dieses Engagement mit dem „Sonderpreis des DAV-NRW“ in Höhe von 200,- €.

Zudem warten weitere attraktive Preise, Stipendien der Studienstiftung des deutschen Volkes e.V., spannende Reisen nach Griechenland oder zu anderen Zielen innerhalb der Grenzen des Imperium Romanum sowie Geldpreise, auf die Teilnehmenden.

Nach erfolgreichem Start werden wir auch im kommenden Wettbewerbsjahr den neuen Wettbewerbszweig „Antike trifft Kunst“ mit Unterstützung des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes NRW anbieten. Dieser lädt alle Schülerinnen und Schüler der Q1 an nordrhein-westfälischen Gymnasien und Gesamtschulen im Fach Kunst zur Teilnahme ein. Kenntnisse in den sogenannten alten Sprachen werden nicht vorausgesetzt. Prämiert werden die besten Leistungen mit Geldpreisen 500,- €, 300,- € sowie 200,- €

In der Hoffnung, dass eines der folgenden Themen Ihr Interesse findet und möglichst viele Schülerinnen und Schüler am Certamen Carolinum teilnehmen, sende ich Ihnen meine herzlichen Grüße.

Ihr

Alexander Weber